Inhaltsverzeichnis
- Pad Thai (Thailand)
- Som Tum (Thailand)
- Khao Soi (Thailand)
- Massaman Curry (Thailand)
- Tom Yum (Thailand)
- Gỏi Cuốn – Vietnamesische Sommerrollen (Vietnam)
- Bún Bò Huế (Vietnam)
- Larb (Laos)
- Gado Gado (Indonesien)
- Ayam Penyet (Indonesien)
- Bicol Express (Philippinen)
- Prahok Ktiss (Kambodscha)
- Lahpet Thoke (Myanmar)

Einleitung
Südostasien – allein der Name weckt Bilder von glitzernden Tempeln, bunten Märkten, Reisfeldern im Morgennebel und Straßen, in denen der Duft von gebratenem Knoblauch, frischen Kräutern und exotischen Gewürzen in der Luft liegt. Wer hierher reist, merkt schnell: Essen ist nicht einfach nur eine Mahlzeit – es ist ein fester Teil des täglichen Lebens, ein Ausdruck von Gastfreundschaft und Herzlichkeit.
Als mein Kumpel Lukas und ich selbst nach Pattaya kamen, wurde uns klar, wie tief die Esskultur in Südostasien verwurzelt ist. Jede Zutat wird mit Bedacht gewählt, jede Speise mit Liebe zubereitet, jedes Essen geteilt. Aus dieser Faszination und meiner Leidenschaft für gutes, ehrliches Essen entstand dieser Beitrag.
Lukas und ich betreiben seit vielen Jahren ein Restaurant in Pattaya, und das Herzstück unseres Erfolgs ist unsere Köchin – eine echte Thailänderin, die schon von klein auf in der Küche stand. Sie hat die Rezepte von ihrer Mutter und Großmutter gelernt, viele davon alte Familiengeheimnisse, die über Generationen weitergegeben wurden. Ihre Art zu kochen ist kein starres Ablesen einer Anleitung – es ist ein Gefühl. Sie erkennt den perfekten Zeitpunkt, um Kräuter hinzuzufügen, weiß, wann ein Curry noch ein wenig köcheln muss, und kann allein am Duft feststellen, ob ein Gericht bereit ist, serviert zu werden.
Die Rezepte in diesem Beitrag stammen direkt aus dieser Quelle – aus traditionellem Wissen, echter Erfahrung und einer großen Portion Leidenschaft für Geschmackserlebnisse. Viele dieser Gerichte servieren wir täglich in unserem Restaurant: Klassische thailändische Currys, aromatische Suppen, knackig-frische Salate und köstliche Nudelgerichte. Unsere Gäste – ob Einheimische, Auswanderer oder Urlauber – sitzen bei uns oft stundenlang, genießen das Essen und die gesellige Atmosphäre, und genau dieses Gefühl möchten wir mit dir teilen.
Dieser Beitrag richtet sich an alle, die Südostasien kulinarisch entdecken wollen – egal, ob ihr schon hier lebt, gerade den Schritt in ein neues Leben plant oder ihr einfach ein Stück dieser Welt in Eure heimische Küche holen möchtet. Mit den Rezepten unserer Köchin lernt ihr nicht nur, wie man kocht, sondern auch, wie man ein Stück Lebensfreude in jedes Gericht legt. Ihr werdet die Schärfe der Chilis spüren, das frische Aroma von Zitronengras in der Nase haben, den Duft gerösteter Erdnüsse riechen – und verstehen, warum Essen hier so viel mehr ist als nur satt zu werden.
Vielleicht führt Euch Euer Weg ja sogar einmal nach Pattaya. Dann laden wir Euch ein, uns in unserem Restaurant zu besuchen, Euch an einen Tisch zu setzen und die Gerichte aus diesem Buch direkt bei uns zu probieren – frisch zubereitet, in ihrer Heimat, und mit genau dem Lächeln serviert, das diese Region so einzigartig macht. Schreibt uns gerne eine E-Mail an info@auswandern-und-leben-in-südostasien.com
1. Pad Thai (Thailand)
Pad Thai ist wie das Karaoke der thailändischen Küche: Jeder kennt es, jeder hat schon mal mitgesungen — aber nicht jeder trifft die richtigen Töne.
Zutaten
- 250 g Reisbandnudeln
- 200 g Hähnchenbrust oder Tofu
- 2 Eier
- 1 Handvoll Sojasprossen
- 50 g geröstete Erdnüsse
- 2 EL Fischsauce
- 2 EL Sojasauce
- Saft von 1 Limette
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1 Knoblauchzehe
- Chili nach Geschmack
- Öl zum Braten
Zubereitung
- Nudeln nach Packungsanleitung kochen und beiseitestellen.
- Hähnchen oder Tofu würfeln und in einer Pfanne mit Öl anbraten. Herausnehmen.
- Knoblauch hacken, in die Pfanne geben, kurz anbraten.
- Eier hinein, stocken lassen, leicht zerkleinern.
- Nudeln, Fleisch/Tofu, Sojasprossen, Frühlingszwiebeln, Erdnüsse, Chili, Fischsauce und Sojasauce dazu.
- Alles gut durchschwenken, Limettensaft drüber, mit extra Erdnüssen bestreuen.

Pad Thai hat seine Wurzeln in einer komplexen Kombination aus chinesischer und thailändischer Küche, wurde aber erst im 20. Jahrhundert zu einem thailändischen Nationalgericht. Ursprünglich stammt die Technik des Pfannenrührens mit Reisnudeln aus China, die vermutlich im 17. bis 18. Jahrhundert über vietnamesische Händler nach Thailand kamen. Bis dahin gab es ähnliche Gerichte schon einige Jahrhunderte.
Die moderne Bedeutung von Pad Thai begann in den 1930er und 1940er Jahren während der Regierungszeit von Premierminister Plaek Phibunsongkhram (Phibun). Thailand, damals noch Siam genannt, hatte unter wirtschaftlichen Problemen und Reismangel zu leiden, insbesondere während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Um den Reisverbrauch zu senken, wurde Pad Thai gefördert, da die Reisnudeln, aus denen es besteht, weniger Reis benötigten.
Phibun wollte mit der Einführung von Pad Thai als Nationalgericht zugleich die nationale Identität stärken und das Land modernisieren. Er startete eine groß angelegte Kampagne, das Gericht zu verbreiten und als Symbol für thailändische Kultur zu etablieren. Dabei wurden Werbeslogans und gesundheitliche Vorteile hervorgehoben, und viele Straßenstände begannen, das Gericht anzubieten. Pad Thai war somit Teil eines gezielten Plans, die thailändische Bevölkerung zu einen und zu stärken.
Die Hauptzutat Tamarinde, die für die charakteristisch süß-saure Note im Pad Thai sorgt, stammt übrigens nicht ursprünglich aus Thailand, sondern wurde vermutlich von arabischen Händlern eingeführt, was die multikulturelle Entstehung des Gerichts weiter unterstreicht.
Heute ist Pad Thai nicht nur ein Nationalsymbol in Thailand, sondern weltweit als das Inbegriff thailändischer Küche bekannt und wird in zahlreichen Varianten zubereitet, auch mit unterschiedlichen Proteinen wie Garnelen, Hühnchen oder Tofu.
Pad Thai ist so bekömmlich das könnte ich jeden Tag essen was ich auch fast tue. Meistens würze ich noch mit Fischsoße und Chilis nach und träufle mir dann die Limitte drüber. Immer wieder super lecker und ein Genuss!
2. Som Tum (Thailand)
Som Tum: Schärfer als deine Steuererklärung und frischer als dein Urlaubsgeld nach zwei Wochen Thailand.
Zutaten
- 1 grüne Papaya (geschält und geraspelt)
- 2 Tomaten
- 1 Karotte
- 50 g grüne Bohnen
- 2 EL Fischsauce
- 2 EL Limettensaft
- 2 TL Palmzucker oder brauner Zucker
- 1 Knoblauchzehe
- 2 kleine Chilis
- 50 g geröstete Erdnüsse
Zubereitung
- Knoblauch und Chili im Mörser zerstoßen.
- Zucker, Fischsauce, Limettensaft dazu — alles vermengen.
- Papaya, Karotte, Bohnen und Tomaten in Stücke schneiden.
- Alles zusammen mit Erdnüssen vermischen.
- Kurz ziehen lassen, dann servieren. Wer Som Tum isst, sollte die Feuerwehr auf Kurzwahl haben:-)

Som Tam ist ein scharf gewürzter Salat, der vorwiegend aus unreifer grüner Papaya besteht und ursprünglich aus Laos stammt. Besonders beliebt ist er in der nordöstlichen Region Thailands, dem Isaan, welche kulturell und historisch eng mit Laos verbunden ist. Der Name setzt sich aus den thailändischen Wörtern „Som“ (sauer) und „Tam“ (stampfen, zerstoßen) zusammen, was die Zubereitungsart im Mörser beschreibt.
Die Ursprünge von Som Tam reichen vermutlich zurück in die Region Isan im Nordosten Thailands, beeinflusst durch Lao-Einwanderer. Ursprünglich wurde Som Tam wohl mit grünen Mangos zubereitet, doch die grüne Papaya hat sich als populärste Zutat etabliert. Traditionell werden Zutaten wie Chili, Knoblauch, Limettensaft, Palmzucker und Fischsoße im Mörser gestampft, was die Aromen intensiviert. Varianten enthalten zudem grüne Bohnen, Tomaten, kleine getrocknete Garnelen oder fermentierte Krabben, je nach Region und Vorliebe.
Sein großer Reiz liegt in der ausgewogenen Kombination von süßen, sauren, scharfen und salzigen Aromen, die typisch für die thailändische Esskultur ist. Som Tam symbolisiert auch die Bedeutung von Frische, Gemeinschaft und Vielfalt in der thailändischen Küche. Heute gilt der Salat als eines der bekanntesten thailändischen Gerichte, das landesweit in Straßenständen, Restaurants und Haushalten genossen wird.
Interessant ist, dass die international bekannte Version von Som Tam mit grüner Papaya eine relativ neue Adaption darstellt. Im Laufe der Zeit haben die Bewohner Bangkoks den Geschmack angepasst, indem sie zum Beispiel die fermentierte Fischsauce reduziert und mehr Palmzucker, Erdnüsse sowie getrocknete Garnelen hinzugefügt haben – so entstand der eigenständige Som Tam Thai als Variante des ursprünglichen laotischen Salats.
Zusammengefasst ist Som Tam also nicht nur ein erfrischender Papayasalat, sondern auch ein kulturelles Symbol für die Verbindung von Laos und Thailand, die Anpassung traditioneller Rezepte und die thailändische Liebe zur harmonischen Geschmacksbalance.
Wichtige Punkte in Kürze:
- Ursprung in Laos, besonders beliebt im Isaan von Thailand
- Name bedeutet „sauer“ + „stampfen“ (Zubereitung im Mörser)
- Hauptzutat: unreife grüne Papaya (zuvor auch grüne Mango)
- Typische Zutaten: Chili, Limette, Knoblauch, Palmzucker, Fischsauce, getrocknete Garnelen/Krabben
- Symbolisiert die thailändische Esskultur der frischen, ausgewogenen Aromen und Gemeinschaft
- Moderne Adaption in Bangkok mit abgewandelten Zutaten: Som Tam Thai
3. Khao Soi (Thailand)
Khao Soi ist die Curry-Suppe, die auch deine schlechten Laune wegspült.
Zutaten:
Tolle Zusammenstellung der verschiedenen Leckereien von Fernost.
Schön ist das ihr mehrere Länder berücksichtigt habt👍 . Das ebook lohnt sich sehr🙏
Was jedoch fehlt ist das Gericht Koreas, es heißt Bibimbap.
vllt könnt ihr dies noch aufnehmen
Hallo Olli!
Danke für dein Feedback! Das Gericht Bibimbap erscheint dann im nächsten ausführlichen Beitrag über die traditionellen Speisen in Korea.
VG, Bruno
Ich liebe ja Prad krapao extra scharf. Das Spiegel muss aber cremig sein und ein bisschen noch zerlaufen damit ich es mit dem Reis mischen kann.
Grüße
Kevin H.