Vor ein paar Tagen haben Lukas, ich und unsere beiden thailändischen Bekannten Ferm und Snook spontan entschieden: „Lass uns mal raus aus Pattaya, irgendwohin, wo es entspannter ist!“ – und schon war die Idee geboren: ein kurzer Roadtrip nach Rayong. Nur knapp zwei Stunden entfernt, aber vom Gefühl her eine ganz andere Welt.
Die Fahrt – Unser kleines Abenteuer auf vier Rädern
Wir holten morgens den Mietwagen in Pattaya ab – wie immer unser Lieblingsmodell, er fuhr sich gut und war geräumig genug für uns vier und unser Gepäck. Wir empfehlen grundsätzlich Sixt als Verleiher, auch wenn er ein wenig teurer als die anderen Anbieter ist, dafür aber immer sehr kulant in allen Belangen. Also wurden unsere Lieblings- XL Kühltasche von five dots, die Badehandtücher und der Beachbag gepackt und schon ging es los. Lukas übernahm das Steuer (seine Leidenschaft), ich kümmerte mich um die Musik. Unsere beiden „Freundinnen“ hatten sichtlich Spaß daran, bei voller Lautstärke thailändische Popsongs mitzusingen. Zwischendurch hielten wir an einer kleinen Garküche am Straßenrand, wo wir frisch gegrillte Hähnchenspieße und klebrigen Reis (sticky Rice) gegessen haben – einfache Dinge, die unterwegs am meisten Freude machen.
Die Fahrt selbst war angenehm. Breite Landstraßen, links und rechts Felder, Dörfer und manchmal ein kleiner Tempel, der hinter Palmen hervorblitzte. Wir merkten schnell: Hier draußen ticken die Uhren langsamer.
Erste Eindrücke – Willkommen in Rayong
Angekommen in Rayong fiel sofort auf: Hier sind deutlich weniger Touristen unterwegs als in Pattaya. Stattdessen sieht man mehr Einheimische, kleine Restaurants mit thailändischen Schildern und entspannte Gesichter. Rayong wirkt auf eine sympathische Weise „normal“ – nicht überladen, nicht künstlich.
Wir checkten in unser Hotel in Strandnähe ein – nichts Luxuriöses, aber mit direktem Blick aufs Meer. Das erste, was wir taten: Schuhe aus und Barfuß ans Wasser. Der Mae Ramphueng Beach ist wirklich lang und weitläufig, ohne das übliche Gedränge. Während in Pattaya die Jet-Skis und Sonnenschirme dominieren, wirkte es hier ruhig, leicht verträumt.
Streifzug durch Rayong – Kultur & Märkte
Wat Pa Pradu
Am Nachmittag fuhren wir in die Stadt, um den Wat Pa Pradu Tempel zu besuchen. Schon von weitem hörte man die Glocken im Wind. Besonders eindrucksvoll war der liegende Buddha im Tempel, der – für Thailand sehr untypisch – auf seiner linken Seite ruht. Unsere Begleiterinnen erklärten uns, dass genau dieser Detailunterschied für viele Thais von spiritueller Bedeutung ist.
Altstadt-Bummel
Danach schlenderten wir durch die Altstadt, entlang der Yomjinda Road. Alte Holzhäuser, kleine Läden mit handgemachtem Schmuck und das Gefühl, hier die Geschichte von Rayong noch atmen zu können. In einer Teestube probierten wir Eistee mit Kokosblütenzucker – erfrischend süß, und dazu erzählte uns der Besitzer stolz von den Traditionen seiner Familie.
Abend am Markt
Abends ging es auf einen der typischen lokalen Märkte. Frischer Fisch brutzelte auf dem Grill, überall duftete es nach Gewürzen. Wir probierten kleine Spießchen, die nach Chili und Limette schmeckten, dazu Mango mit Klebreis – ein Klassiker, der nie langweilig wird. Lukas wagte sich sogar an gebratene Insekten, was bei uns für jede Menge Gelächter sorgte.
Übernachten in Rayong – unsere Tipps
Rayong bietet Hotels für unterschiedliche Geschmäcker (und Geldbeutel):
- Rayong Marriott Resort & Spa – perfekt, wenn man sich etwas gönnen will: Infinity-Pool, Strandlage, Wellness.

- Holiday Inn & Suites im Stadtzentrum – modern, zentral, super für alle, die das Stadtleben und Märkte lieben.

Bandara On Sea – charmant und familiär am Meer gelegen.

Wir selbst waren in einem kleineren Hotel, direkt am Strand. Es war vielleicht nicht luxuriös, aber abends auf dem Balkon dem Rauschen der Wellen zuzuhören, war unbezahlbar.
Praktische Tipps: Guides & Geld
Wer nicht alles auf eigene Faust machen möchte, kann problemlos über GetYourGuide einen Tourguide buchen. Wir haben keinen in Anspruch genommen, aber es ist eine gute Möglichkeit, spannende Details über Tempel oder Ausflüge nach Koh Samet aus erster Hand zu erfahren.
Bezahlen kann man fast überall bar. Für größere Ausgaben oder Ausflugsbuchungen war Kreditkarte praktisch. Bargeld haben wir direkt am Automaten in Rayong abgehoben – funktioniert mit internationaler Kreditkarte problemlos.
Zweiter Tag – Strandidylle pur
Am zweiten Tag ließen wir es bewusst ruhiger angehen. Nach einem Frühstück mit gebratenem Reis und Omelett ging es zurück an den Strand. Schwimmen, Sonne tanken, Muscheln sammeln… und einfach mal herunterfahren. Zwischendurch bestellten wir frisch gepressten Saft bei einer Strandverkäuferin, die uns gleich kleine Insider-Tipps gab, wo es in Rayong noch schön sei.
Wir hätten uns fast dazu überreden lassen, noch mit dem Boot nach Koh Samet überzusetzen, aber entschieden uns dagegen – unsere Zeit war zu knapp, und wir wollten lieber noch ein bisschen die friedliche Stimmung in Rayong genießen, anstatt den nächsten Programmpunkt abzuhaken.

Fazit – Rayong, die unterschätzte Nachbarin von Pattaya
Nach zwei Tagen mussten wir schweren Herzens zurück nach Pattaya fahren. Im Auto waren wir uns einig: Rayong ist genau der richtige Ort, wenn man dem Trubel entfliehen will. Die Strände sind weitläufig, die Menschen herzlich, und die Stadt bietet genug Kultur, Märkte und Geschichte, um nicht langweilig zu werden.
Der Ausflug war kurz, aber intensiv – und voller schöner Erinnerungen. Wir werden sicher wiederkommen, vielleicht das nächste Mal für einen längeren Aufenthalt mit Abstecher nach Koh Samet.